Brasilien
Die Straße des Todes
Ein Film von Petra Schulz
Länge: 45 Minuten
3sat, 27. Mai 1996
Die Enawené-Nawé, eines der unbekanntesten Indianervölker Amazoniens, leben in den Wäldern des brasilianischen Mato Grosso. Wir sind die ersten Europäer, die sie besuchen. Isoliert und ohne Kontakt zu den Weißen haben sie ihre Sitten und Gebräuchen seit Jahrhunderten bewahrt. Der Reichtum des Dschungels bietet den Enawené-Nawé noch alles, was sie brauchen. Sie essen kein Fleisch und leben nur von wilden Früchten und Fischen. Hier gehört alles jedem – die Indianer teilen miteinander – Hass oder Neid wären tödlich für die enge Gemeinschaft.
Wir dokumentieren aber auch, wie in Brasilien Indianern vertrieben, erniedrigt, versklavt und getötet werden. Straßen-Entwicklungsprogramme wie das der BR 364, der Straße des Todes, kosteten zehntausenden Indianern das Leben, nahmen den Überlebenden ihr Land und durchschneiden ihre Wälder, ihre Jagdgebiete, ihre Dörfer. Die Überlebenden haben alles verloren: ihr Land, ihre Kultur und sogar ihre Erinnerungen. Das freie Leben des Dschungels – fast haben sie es schon vergessen.